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Ringelblume

Calendula officinalis


Die Ringelblume ist aus der Hausapotheke nicht wegzudenken!
Sie gehört in jeden Bauerngarten und wurde früher von den Bauern zur zuverlässigen Wettervorhersage benutzt:
Waren die Blüten beim Aufstehen schon geöffnet, blieb es den ganzen Tag schön.
Der botanische Name Calendula hat das lateinische Wort Calendae zum Paten, für die Römer war dies die Bezeichnung für den ersten Tag des Monats, aber auch für den Monat selbst. Diese Bezeichnung soll wohl auf die lange Blütezeit der Pflanze hindeuten. Schon THEOPHRAST und DIOSKURIDES erwähnen die Heilwirkungen der Pflanze, ebenso Virgil und Hildegard von Bingen.Die Ringelblume war auch das Symbol der aztekischen Liebesgöttin XOCHIQUETZAL. Sie lernte den Aztekinnen anhand der Pflanze den Fluss des unendlichen Lebens und der wechselseitigen Verbundenheit aller Dinge. Später wurde die Pflanze den Frauen empfohlen, welche die „monatliche Zeit zu viel oder zu wenig fließen“. In Indien und Pakistan zählt sie zu den beliebtesten Heilpflanzen, dort verwendet man auch Wurzeln und Blätter. Die Blätter sollen dort skrofulöse Kinder essen, Männer nehmen sie als Schnupftabak. Der engl. König Heinrich VIII. soll die Ringelblume vermischt mit anderen Pflanzen täglich in einem Aufguss eingenommen haben, um sich vor der Pest zu schützen.
Die Volksmedizin schätzt die Calendula vor allem als Salbe zur Wundbehandlung, und gegen Wundliegen, als Sonnenschutz,  als Einreibung bei Gelenk- und Muskelschmerzen, sowie innerlich als Tee bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Leber- und Gallenblasenbeschwerden.Sie besitzt antibakterielle, antivirale und immunstimulierende Eigenschaften, und ist sogar antitumoral aktiv. Äußerlich wirkt sie entzündungshemmend, schmerzstillend  und beschleunigt die Wundheilung,  denn sie regt das Wachstum neuer Hautzellen an. Innerlich eingenommen zeigt der Tee eine krampfstillende und schweißtreibende, sowie schleimlösende Wirkung. Ferner kann er die Symptome bei chronischen Magenentzündungen lindern. Hilfreich ist der Tee aber auch bei Halsschmerzen, Heiserkeit und Entzündungen des Mund- und Rachenraumes.Botanische Kennzeichen und VorkommenDie einjährige Pflanze wird 30 – 70 cm hoch. Der filzig behaarte aufrechte Stängel, verästelt und trägt wechselständig angeordnete, feinbehaarte Blätter. Von Mai bis November blüht dieser Korbblütler den ganzen Sommer hindurch sehr üppig mit leuchtenden gelben Blüten. Arzneilich werden die goldgelben Zungenblüten verwendet.

Naturheilkundliche Bedeutung und Therapeutische Eigenschaften:   

  • Brand-, Riss- und Quetschwunden   
  • Muskelkater   
  • Blutergüsse   
  • Hautentzündungen und Vereiterungen   
  • Geschwülste, Warzen, Abszesse   
  • Dekubitus (Wundliegen)   
  • Sonnenbrand und zur Hautpflege   
  • eingerissene Mundwinkel   
  • Fußpilz   
  • Rücken- und Gelenkschmerzen   
  • Verrenkungen, Zerrungen    
  • Drüsenverhärtung    
  • Leber- und Gallenblasenentzündung    
  • Magen- und Darm-Störungen    
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür    
  • Infektiöse Gelbsucht    
  • Entzündungen im Mund/Rachenraum, Halsschmerzen    
  • Heiserkeit    
  • Infektiöse Gelbsucht    
  • Krampfadern    
  • Menstruationsbeschwerden


Rezepturen:

Teeaufguss:
1-2 TL frische oder getrocknete Blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen. (kann geschmacklich mit Melisse und Zitrone verfeinert werden)Innerlich hat der Tee eine krampfstillende und schweißtreibende Wirkung.

  • Bei Menstruationsschmerzen kann man den Tee aus 2 TL Blüten bereits einige Tage vor Eintritt der Regel dreimal täglich trinken.
  • Bei infektiöser Gelbsucht und Lebererkrankungen ist die blutreinigende Ringelblume eine große Hilfe, man trinke 1-2 Tassen des Tees  am Tag.
  • Schon Pfarrer Kneip setzte die Pflanze bei bösartigen Geschwüren ein. Bei Krebserkrankungen sollte der Tee über einen längeren Zeitraum getrunken werden.

Auflage:

1 Tasse kochendes Wasser über die Blüten gießen und 10 Min. ziehen lassen, dann ein sauberes Tuch als Kompresse in die Flüssigkeit tauchen und auf die Wunde legen, auch bei Verbrennungen und Verbrühungen.

Breiumschlag:

Dazu nimmt man die jungen Blätter und noch nicht ganz geöffneten Blütenköpfe. Diese werden auf einem Holzbrett zerrieben, bis ein Brei entsteht. Der Umschlag eignet sich zur Wundbehandlung.

Sitzbad:

Man benötigt ca. 50 g getrocknete bzw. 2 gut gefüllte Doppelhände frische Blüten und setzt diese über Nacht in 3-4 L kaltem Wasser an. Am nächsten Tag wird alles erwärmt und der Auszug dem Bad hinzugefügt. Die Nieren sollen beim Bad bedeckt sein. Nicht abtrocknen, im Bett 1 Std. nachdünsten. Zum Beispiel bei Pilzerkrankungen der Scheidengegend, bei Flechten und bei Drüsenschwellungen.

Bad: bei Nagelbettentzündungen

Salbe: bei Krampfadern, Wundschmerzen, Brandwunden, Fisteln, Brustgeschwüren, Fußpilz.

Tinktur 

Die Tinktur bei Quetschungen, Nagelbettentzündungen, Muskelzerrungen und wundgelegenen Stellen, mit abgekochtem Wasser verdünnt, einreiben.Bei Frauenbeschwerden auch innerlich!

Blütenfrischsaft

Den Saft der ausgepressten Blüten kann man zur Behandlung von Warzen verwenden.Auch die Blätter und Stengel kann man mitpressen.Gute Heilerfolge soll der Frischsaft bei Hautkrebs, Hautflecken, Pigment-  und Altersflecken, Hühneraugen und Warzen bewirken. Dazu die betroffenen Stellen mehrmals täglich bestreichen.

Calendulaöl

50g getrocknete Blüten mit ½ L Oliven- oder Erdnussöl übergießen. 3 Wochen in einem verschlossenen Glas an einem warmen Ort stehen lassen. Dann abgießen und in dunkle Gläser füllen. Das Öl ist lichtgeschützt 1 Jahr haltbar!Bei Brandwunden, Sportverletzungen und zum Herstellen von Salben

Honigzubereitung

2 Hand voll Calendulablüten (frisch am besten) in einen Topf füllen und angewärmten Honig darüber fließen lassen, bis die Blüten vollständig bedeckt sind. 3-4 Wochen lichtgeschützt stehen lassen, dann absieben.

Äußerlich:  bei Hautkrankheiten und lecker als Brotaufstrich.

Teemischung:

  • Bei Schlafstörungen versuchen sie die folgenden Mischungen:

1 EL Ringelblume, 1 EL Lindenblüten, 1 EL Melisse, 1 EL Augentrost oder2 EL Ringelblume, 2 EL Johanniskraut, 1 EL Baldrian,
1 EL Salbei

  • Bei Cellulitis kann man eine Mischung aus:2 EL Ringelblumen, 2 EL Brennesseln und 1 EL Birke anwenden

Hinweis Bei Menschen mit Heuschnupfen können bei Korbblütlern allergischen Reaktionenauftreten, in diesem Fall ist die Behandlung abzubrechen.

Anbau:

Anfang April wird der Samen entweder in vorbereitete, sonnige Beete im Abstand von 30 cm gesät oder locker ausgestreut und leicht mit Erde bedeckt.Gut Gießen, Staunässe vermeiden!Einmal gepflanzt, sät sich die Ringelblume durch ihre reichlich reifenden Samen später selbst.
Achten sie bei den verschiedenen Sorten dieser Art auf den botanischen Namen: Calendula officinalis, da nur diese arzneiliche Verwendung findet